Ikonen aus verschiedenen Ländern

Ikonen sind rahmenlose Tafelbilder. Diese Heiligenbilder, ursprünglich nur in der Ostkirche, finden nun auch bei uns immer mehr und mehr Liebhaber. Ikonen sind mehr als nur ein Bild, sie sind die Heilige Schrift, in Farbbildern dargestellt. Die bekanntesten Ikonen stammen aus dem Sinai und wurden im 6./7. Jhdt. gemalt. Später gab es dann schon richtige Ikonenmalschulen, z.B. in Novgorod und man malte nicht nur Muttergottes- oder Christusdarstellungen, sondern auch Engel, Apostel, Heilige und die sogenannten Festtagsikonen. Die Motive und Typen sind in der byzantinischen Ikonographie fest vorgegeben (Bilderkanon), es werden existierende Ikonen als Malvorlage verwendet. Ursprünglich wurden die Ikonen mit farbarmen Wachsfarben gemalt. Erst später entdeckte man die Temperamethode (sh.auch Text oberhalb - „Entstehung einer Ikone“).

 

 

 

„Unverwelkliche Blume“

Zypern
(auch Rosenmadonna genannt)

„Sei gegrüßt,
unverwelkliche Blume,
einzige Quelle
des Lebens“

Bei der Hodegetria Darstellung

gibt es keine enge Verbindung zwischen  Maria u. Kind sondern eine vornehme Ehrfurcht. Das Christuskind scheint auf dem Arm seiner Mutter zu schweben. Maria hält ein blühendes Zepter in der Hand, das Kind das königliche Zepter. Beide tragen eine kostbare Krone u. reichverzierte Gewänder.

Ausschnitt2

 

Auferstehung

Ungewöhnliche Auferstehungsikone aus Russland. Normalerweise werden bei den orthodoxen Ikonen neben Christus immer Adam und Eva dargestellt, hier ist aber

der Engel zu sehen.

Eine ungeheure Energie geht von Christus aus, seine Kleidung weht. Jesus, der am Kreuz gestorben war, ist voll Leben! Er ist von den Toten auferstanden!

 

Nun ist alles voller Licht.
Darum jubelt die ganze Schöpfung
über Deine Auferstehung.
Laß uns durchstrahlt werden
von dieser Freude
und gemeinsam rufen:
Christus ist wahrhaft auferstanden!
(Osterkanon des Joh. v. Damaskus, † 750)

 

Auferstehung4

 

Ikone von Beatrice Tomat

Blattvergoldete Ikone aus Florenzer Schule

(Sandro Boticelli Die Madonna des Magnificat 1609)

 

Beatrice_Tomat_10.3.00_Madonna_Magnificat_Sandro_Boticelli

 

Bild1

 

U k r a i n e

Nachbildung einer Ikone von der Andreaskirche in Kiew.
Die drei Sterne auf Schultern und
Kopf erinnern an die Jungfräulichkeit
vor – während – und nach der Geburt.

 

Ukraine_Geburt_1

 

HL. DREIFALTIGKEIT

Russische Ikone aus der Wladimir Malschule (Anf. 19. Jh.)
(Wladimir liegt 180 km östlich von Moskau und war von 1157-1439 Hauptstadt)
Eine Dreifaltigkeitsikone gilt als einer der Höhepunkte der
russischen Malerei. Hier eine Ikone aus dem Neuen
Testament, die durchwegs auch in die westliche Kirche passt.

 

Hl._Dreifaltigkeit5

 

Ikone aus Zypern/Agia Napa    Geburt Christi

 

Das vom 3-teiligen Lichtstrahl (Symbol der Dreifaltigkeit) beleuchtete Kind ist wie ein Leichnam gewickelt. Es liegt in der Krippe, bzw. dem Sarkophag (Symbol des Todes) vor 2 symbolischen Tieren in einer Grotte, deren Dunkelheit an den Abstieg in die Unterwelt erinnert. Im oberen Teil verkünden die Engel den Hirten die frohe Botschaft und die 3 Weisen nähern sich der Grotte.

 

Zypern_Larnaca

 

Blechikone aus Litauen

 

 

 Sie stellt die Verkündigung mit Erzengel Gabriel und der Gottesmutter dar.
Alte traditionelle Ikonentechnik.

In der Darstellung nach Lukas 1 (28-38) heißt es: "Hab keine Angst, du
hast Gnade bei Gott gefunden. Du wirst schwanger werden und einen Sohn
zur Welt bringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein
und  „Sohn des Höchsten“ genannt werden.

 

Litauen_Verkuendigung

 

Ikone aus Vilnius Litauen

 

Für dieses Oklad wurde eine passende Ikone gemalt.

DIE GEBURT DER GOTTESMUTTER

Nach einer alten Überlieferung, die in eine apokryphe Schrift aus dem
2. Jhdt. (Mariä Geburt) eingefügt ist und die in dem späteren Protoevangelium
des Jakobus erscheint, erhielten Joachim und Anna, die kinderlos waren, den
Besuch des Engels, der ihnen die Empfängnis einer Tochter vorhersagte, der
eine außergewöhnliche Bestimmung vorbehalten sei. Anna gebar dann Maria,
die Mutter des Gottessohnes Jesus Christus.

 

Ikone_mit_Oklad

 

 

Verklärung Christi

Jesus steht in weißem Gewand und aus-gebreiteten Armen zwischen Moses und Elija in einem überirdischen Lichter-kranz. Der sonst übliche Berg Tabor wirkt wie eine Hochebene. Moses und Elija schweben auf Wolken. Sie verstärken dadurch den Eindruck als würde Christus ebenfalls schweben. Unterhalb erkennt man die Jünger Petrus, Jakobus und Johannes. Die Evangelisten (MT 17, 1-9, MK 9, 2-10, LK 9, 28-36) schilderten folgendes: Jesus ging mit Petrus, Jakobus und Johannes auf einen hohen Berg. Dort verwandelte er sich vor ihren Augen und sein Angesicht strahlte wie die Sonne und seine Gewänder wurden leuchtend wie Licht.

 

Ikone_Verklaerung_Christi

 

 

Dreihändige Maria

Für dieses Thema gibt es verschiedene Entstehungslegenden.

Die bekannteste hängt mit dem Kloster Chilandar am Berg Athos zusammen, wo sich auch heute noch die Urikone befindet.  Kaiser Leo III. soll Johannes von Damaskus durch einen gefälschten Brief des Hochverrats bezichtigt haben. Er ließ ihm die rechte

Hand abschlagen. Johannes bat um Hilfe bei einer Gottesmutterikone. Die Gottesmutter hat sein Flehen erhört und die abgeschlagene Hand ist wieder angewachsen. Daraufhin hat Johannes dieser Gottesmutterikone eine 3. Hand gestiftet.

 

Dreihaendige_Muttergottes

 

Lithografie auf Tafelbrett vom Markt in Valletta (Malta)

 

Malta_April_2007

 

Drei Besucher (Engel) kommen zu Abraham und Sara und werden von den beiden bewirtet.
Sie verheissen der schon betagten Sara ein Kind. Diese drei Personen sind die Dreifaltigkeit, Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist.

Dreifaltigkeit

 

Hl. Mamas - Patron der Steuerhinterzieher

Mamas war ein Schafhirte in Kappadokien.

Er kam dann nach Zypern und lebte dort als Eremit. Er war der Meinung, als Einsiedler keine Steuern zahlen zu müssen, da er keinerlei Staatsleistungen in Anspruch nahm. Mit einem Lamm in der Hand ritt er auf einem Löwen in den Statthalterpalast von Nicosia. Soldaten wurden daraufhin ausgesandt, Mamas zu züchtigen. Der Löwe wurde wild und die Soldaten stoben auseinander. Mamas, der noch immer auf dem Löwen daraufsaß, konnte den Löwen bändigen. Daraufhin befreite der Statthalter ihn dann von den Steuerzahlungen.

 

Heiliger_Mamas_ein_Hirtenknabe_aus_Kappadokien

Rumänische Ikone

 

Ei Tempera auf Holz
Ikone von Magdalena Gheorghe
aus Bukarest - Prahova

 

Rumaenien_Magdalena3

 

Anbetung der Hirten

Ein italienischer Straßenmaler aus Mailand hat dieses Bild auf der griech. Insel Zakynthos gemalt.

In diesem Bild "Anbetung der Hirten" ist der italienische Einfluß erkennbar, die
Maltechnik aber noch byzantinisch. Ölmalerei auf Wachsfarben - die neue Maltechnik
erlaubt bessere Ausdrucksmöglichkeiten, bes. in der Portraitmalerei.

Zakynthos

 

Christus, das nicht schlafende Auge (Russland)

Der jugendliche Christus liegt schlafend auf einem Bett und er sieht die künftige Passion und das Paradies. Der Baum des Lebens spendet ihm Schatten. Über ihm wacht der Engel Gabriel. Der Bildtyp entstand im 14. Jhdt. auf dem Berg Athos und kam erst ab dem16. Jhdt. nach Russland. Dort wird er immer schwerlos schwebend, halbliegend in einer Landschaft dargestellt. Er schläft nicht, seine Augensind fast unsichtbar geöffnet. Christus sieht alles, er ist der Hüter. Auf der linken Seite ist die Gottesmutter zu sehen und rechts kommt ein Engel. Er hält das Kreuz in der Hand.

Christus_das_nicht_schlafende_Auge

 

Bulgarien (Varna 2006)

Gottesmutter Hodegetria, die Wegleiterin.
Mit hoheitsvoller Geste weist die Gottesmutter auf ihr Kind. Diese Darstellung ist eher vornehm distanziert.

Bulgarien_Guelschen

 

Schwarze Madonna

 

Tschenstochau (Polen)

auf Porzellan gemalt (Antares Porzellan)

 

Die Schwarze Madonna von Tschenstochau auf dem Berg Jasna Góra gilt bei den polnischen Einwohnern als Nationalheiligtum. Das Bild hat nicht nur religiöse Bedeutung, sondern steht seit über hundert Jahren für den Freiheitswillen der polnischen Bevölkerung.

1382 brachte Prinz Wladyslaw Opolczyk das Ikonenbild der Gottesmutter Maria aus der Ukraine in die Klosterkirche nach Tschenstochau. 1430 wurde das Kloster überfallen und das Marienbild schwer beschädigt. Das Bild sollte restauriert werden.

Die Maler versuchten Temperafarben anzuwenden. Das Wachs wurde entfernt und die Maler schafften eine möglichst getreue Kopie des Bildes. Die Spuren der Schwerthiebe wurden zur Erinnerung nachgeritzt. Die Schändung und Restaurierung des Bildes steigerte die Berühmtheit des Wallfahrtsortes.

Tschenstochau3

 

Letztes Abendmahl

griechisch byzantinische Ikone aus Skiathos
Lithografie und Blattgold.
Die Ikone zeigt Jesus mit den 12 Apostel

Letztes_Abendmahl7

 

Christus Pantokrator

 

Als Halbfigurenbildnis ist Christus vor vergoldetem Hintergrund dem Betrachter zugewandt. Der ernste Ausdruck seines Angesichts ist voller Sanftmut. Er hat die rechte Hand segnend erhoben, mit der linken hält er ein aufgeschlagenes Evangelienbuch. Am oberen rechten und linken Rand ist die obligate griechische Abkürzung für Jesus Christus "IC XC" in leuchtend roten Buchstaben aufgemalt.

Patmos_Pantokrator3

 

Christus mit der Weltkugel (Salvator Mundi)

 

Christus Salvator,  Retter der Welt hält in seiner linken Hand die Weltkugel mit dem Kreuz und seine rechte Hand ist segnend erhoben. Er trägt ein rotes Chiton, welches als Hinweis auf das Blutopfer Christi verstanden werden darf, während das Blau seines Chimation auf seine göttliche Natur hinweist.

Christus_mit_Weltkugel

 

 

Offenbarung

 

Muttergottes Portatissa (Gottesmutter Heilige Pförtnerin)

 

Diese Lithografie zeigt die Gottesmutter vor vergoldetem Hintergrund halbfigurig. Sie trägt ein rotes Maphorion, welches mit den Jungfrauensternen zum Zeichen ihrer Reinheit geschmückt ist. Die Borten und Ränder des Gewandes sind mit feinen Verzierungen versehen. Auf ihrem linken Arm sitzt der Christusknabe aufrecht. Er hält die rechte Hand segnend erhoben und in der linken eine geschlossene Schriftrolle.

Madonna_Scan

 

Jesus am Ölberg

Rhodos
Religiöses Motiv als „moderne“, zeitgenössische Ikone

 

Ausschnitt3

 

 

Bild_2

 

Geburt Christi  

 

Ikone aus Vilnius (Litauen)

mit Ei Tempera, Levkas (= Malgrund aus Leim und Kreide)

Die 3 Magier bringen dem Jesuskind ihre Gaben – Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Christi Geburt wurde im Osten bis ins 6. Jhdt. am 6. Jänner
gefeiert, zusammen mit der Anbetung der Weisen und der Taufe des Herrn.

Litauen_Geb

 

Heilige Familie

 

byzantinische Ikone aus Kalwaria Zebrzydowska,
dem zweitwichtigsten Marienheiligtum Polens (35 km südwestlich von Krakau).
Von einem Mönch des Bernadinerklosters auf grundiertem Leinen gemalt und auf Holz aufgezogen.

Polen_Ikone_Kalwaria_Zebrzyd.Leinen

 

Ikonennachbildung aus Dobritch (früher Tolbukhin) in Bulgarien.

Diptychon (zwei Tafeln werden mit Scharnier verbunden) mit Gottesmutter Hodegetria und Christus Pantokrator

Bulgarien_Dobritch

 

Unverbrennbarer Dornbusch

Das Motiv des unverbrennbaren  Dornbusches galt als Schutz gegen Feuer. Es weist auf die jungfräuliche Unbeflecktheit Mariä hin. Durch die Empfängnis des göttlichen Kindes blieb sie ebenso unversehrt wie der Dornbusch im göttlichen Feuer.  Es ist ein rein russisches Thema auf Ikonen, das erstmalig im 16. Jhdt. aufkam.  2 gekreuzte, geschweifte Vierecke bilden einen Stern. In den äußeren Spitzen erscheinen 4 stilisierte Figuren, die 4 Evangelisten. Die Vierecke werden von feurigen Flammen umsäumt. Im Zentrum (oval) sind die Gottesmutter und das Jesuskind zu sehen. Maria hält in der rechten Hand eine Leiter, die Jakobsleiter. Das Jesuskind in ihrem linken Arm streckt segnend die rechte Hand aus. Das blauäugige Kind hat eine prunkvolle Königskrone auf und sein weißes Gewand ist reichhaltig mit Gold geschmückt. Die linke Seite zeigt Brandspuren, ein Indiz für die Unverbrennbarkeit der Ikone.

unverbrennbarer_Dornbusch.3

 

Ikone aus Peru, Südamerika

 

Ein Prälat hatte ein Patenkind in Peru und ist dort auch mehrmals gewesen und hat von einer seiner Reisen diese Ikone mitgebracht.

Peru

 

Torremolinos

 
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