Ikonen von Melanie Andrei

 

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Hinterglasbilder von Frau Melanie Andrei (1914-2009)

geboren in Kronstadt/Siebenbürgen

Frau Andrei ist protestantisch aufgewachsen, aber sie wurde von der orthodoxen Kirche stark beeinflusst. Für ihre künstlerische Tätigkeit war das von großer Bedeutung.

Bis 1962 war sie Hausfrau und Mutter, dann arbeitete sie als Übersetzerin. Sie beherrschte 4 Sprachen in Wort und Schrift. Sie übersiedelte dann nach Deutschland. Anfangs malte sie um ihre Einsamkeit zu überwinden und um die seelische Verbundenheit zu ihrer Heimat zu bewahren.

Einige ihrer Bilder wurden von einem Galeristen entdeckt und 1972 fand ihre erste Ausstellung in Köln statt.

Die Malerin hat erfolgreich in vielen Städten der Bundesrepublik, Niederlande, sowie in Los Angeles, Melbourne,Cleveland und Gran Canaria, ausgestellt.

Die Künstlerin arbeitete nach den Regeln der byzantinischen Ikonographie, verstand es jedoch die Strenge ihrer großen Vorbilder zu vermeiden und ihren Werken durch heitere Farben und einen weicheren Aufbau einen unbeschwerten und gelösten Ausdruck zu verleihen. Die Einflüsse naiver Malerei sind unverkennbar.

Sie verwendete eine neue Technik der Hinterglasmalerei. Dabei werden die Farben in umgekehrter Reihenfolge auf die Rückseite des Glases aufgetragen. Darüber kommt eine Lackschicht und dann wird das Bild mit einer Metallfolie fest verklebt, um einen dauerhaften Schutz zu gewähren.

 

Die Geburt Christi

In der Mitte erholt sich Maria auf einer schwarzen Decke von

der Geburt. Die Engel und Tiere begrüßen das neugeborene Jesuskind als erstes.

Unten links weckt der Satan in Gestalt eines Hirten, in Josef  Zweifel an der göttlichen Empfängnis des Kindes. Rechts unten wird das Baby Jesus von den Hebammen Zelomi und Salome gewaschen.

 

 

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„Aufbruch der Hl. Drei Könige“

 

Die drei "Magos" griechisch für zoroastrische Priester und Sterndeuter, haben bei verschiedenen christlichen Kirchen

(wie Syrien Armenien, Ätiopien) ganz andere Namen.

König Herodes rief diese Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich genau sagen, wann der Stern erschienen war. Die Könige machten sich auf den Weg, der Stern führte sie zum Jesuskind.

Caspar, der schwarze Afrikaner, Melchior, der weiße Europäer, und Balthasar, der Asiate beschenkten das Jesuskind mit Myrrhe (medizinische Tinktur, die aus Harz gewonnen wird), Gold (Zeichen für Reichtum und Macht) und Weihrauch aus Arabien (Zeichen für Gottesverehrung).

Nach dem Besuch des Jesuskindes sollten die Hl. 3 Könige zu Herodes zurückkehren und ihm Bericht erstatten. Sie wurden jedoch im Traum bzw.auf dieser Ikone von einem Engel gewarnt und kehrten dann auf einem anderen Weg zurück.

 

 

Frau Melanie Andrei liefert keine fertige Interpretation, sondern sie regt den Betrachter zum aktiven Mitdenken an.

 

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Das jüngste Gericht

Obwohl sich Frau Andrei genau an die in der Ikonographie geltenden Regeln hält, sind ihre Bilder in Bezug auf Farben, Komposition und Auffassung von vielen ganz persönlichen Elementen durchdrungen.

In Rumänien, das seit dem 17. Jhdt. Hauptzentrum der Hinterglasmalerei ist, entstand aus dem alten Kulturgut der Ikonen die volkstümliche Hinterglasmalerei. Bauernkünstler bemächtigten sich der alten Motive und formten sie in ihre klare, derbe Sprache um. Zeichnungen wurden auf die Rückseite von Glastafeln übertragen und mit leuchtenden Farben ausgemalt. Die oft mit rührender Naivität dargestellten Figuren trugen Züge von Bauern und Hirten, auch orientalische Motive wurden verwendet.

Die Frische der Farben, die nicht wie bei den Holzikonen durch nachdunkelnden Firnis getrübt wurde, blieb in ihrer Leuchtkraft erhalten. Diese bunten Glasbilder aus den rumänischen Bauernhäusern inspirierten die Künstlerin Melanie Andrei.

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Der Heilige Nikolaus, Bischof von Myra (Schutzpatron der Schiffer, Retter der Schiffbrüchigen)
predigt am Meeresstrand

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Heiliger Georg

 

Vor der Stadt Silena in Lybia (Libyen) in einem See hauste einst ein Drache, der die Stadt mit seinem Gifthauch verpestete. Die Einwohner mussten ihm täglich zwei Lämmer opfern, um ihn zu besänftigen. Als keine Tiere mehr aufzutreiben waren, wurden mit Erlaubnis des Königs Menschen geopfert, die durch Los bestimmt wurden. Eines Tages traf das Los die einzige Königstochter - die als Verkörperung der Kirche gelten kann. Sie verabschiedete sich von ihren Eltern und ging voller Angst an den See. Da erschien Georg auf seinem Pferd. Georg fragte sie, was sie so betrübte. Sie aber hatte Angst um ihn und riet ihm zur Flucht. Er blieb bei ihr und beruhigte sie. Als der Drache auftauchte, schwang Georg mit dem Zeichen des Kreuzes die Lanze und durchbohrte das Untier. Er veranlasste die Prinzessin, dem verwundeten Drachen ihren Gürtel um den Hals zu legen und ihn daran in die Stadt zu ziehen. Die Einwohner wollten flüchten, aber Georg versprach, den Drachen zu töten, wenn alle sich zu Christus bekehrten. Sie gelobte es und er erschlug den Drachen, den vier Paar Ochsen aus der Stadt zogen. Der König ließ sich mit seinem Volk taufen. Der dankbare Monarch versprach Georg großen Reichtum, doch er spendete diesen den Armen. Da ließ der König eine Kirche bauen. Beim Altar entsprang eine Quelle mit großer Heilkraft, die alle Kranken, die daraus tranken, gesund machte.

 

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